
 
    
Ming ist ein Triade, der für seinen Boß die schmutzigsten Aufträge ausführt. Eines Tages tötet er einen Mann, der Schulden bei 
seinem Boß hatte. Dieser hinterläßt nun 
eine kleine Tochter. Ming bekommt Zweifel an seinem Tun und nimmt das Mädchen bei sich auf. Als die Polizei so langsam auf 
seine Schliche kommt, muß er Hong 
Kong für viele Jahre verlassen. 
 
Shuet, sein Pflegekind, wächst all die Jahre bei seiner Freundin Wai auf. Ming und Wai verbindet schon seit langem eine große 
Liebe, die aber keiner der beiden 
auszusprechen vermag. Viele Jahre später kehrt Ming zu den beiden nach Hong Kong zurück. Mit Shuet freundet er sich schnell an 
und auch mit Wai scheint sich alles 
zum Positiven zu entwickeln, wäre da nicht seine Vergangenheit. 
 
Inzwischen arbeitet er wieder für seinen alten Boß. Allerdings muß er nicht mehr die dreckigen Aufträge übernehmen und hält sich 
eher im Hintergrund. Sein Boß hat 
heftige Auseinandersetzungen mit einem anderen Triadenführer. Vor allem deren beiden Söhne tragen einen erbitterten Kampf 
aus. Privat wendet sich für Ming allerdings 
alles zum Guten, denn er gesteht Wai seine große Liebe und die beiden wollen nun heiraten. Deshalb zieht sich Ming, zu dem 
großem Bedauern seines Bosses, aus 
dem Triadenleben zurück. Doch dank der Eskapaden von dessen Sohn, wird Ming immer wieder in das schmutzige Spiel 
hineingezogen, so daß es letztendlich kein 
entrinnen mehr vor seiner eigenen Vergangenheit gibt.
 
    
Streckenweise sehr gelungener und teils äußerst dramatischer Gangsterfilm, der aber im Großen und Ganzen vorhersehbar bleibt. 
Visuell wurde A Killer's Blues von 
Raymond Lee gewohnt erstklassig inszeniert und zum Ende hin mit einigen rassigen Actionszenen garniert. Die Leistungen der 
Darsteller sind gut bis solide und 
Hauptakteur Ti Lung versprüht genug Charisma, um den Film über die gesamte Laufzeit ohne größere Probleme zu tragen. Aber 
auch er kann letztendlich nicht 
verhindern, daß sich stellenweise doch einige Längen breitmachen, da sich das Drehbuch insgesamt nur in sehr konventionellen 
Bahnen bewegt und so nicht selten 
leicht vorhersehbar gerät. 
 
Obwohl in keiner Weise innovativ, ist es aber zumindest in der ersten Stunde durchaus um Realismus und Charakterzeichnung 
bemüht. Außerdem verzichtet die Story bis 
kurz vor Schluß auf allzu heroische Elemente und bleibt fast immer sehr sachlich und menschlich. Leider verspielt das sehr 
stereotype Ende einiges von dem, was der 
Film zuvor aufgebaut hat. Das ist leider ein Problem, daß A Killer's Blues auch mit vielen anderen Arbeiten von Raymond Lee teilt. 
Die Story geht bei ihm zum Ende hin in 
aller Regelmäßigkeit im Kugelhagel unter. Einerseits sind solche Actionszenen natürlich sehr angenehm, da Lee es immer 
versteht diese rasant und sehr ansprechend 
einzusetzen. Andererseits hinterlassen seine Arbeiten so häufig einen sehr zwiespältigen Eindruck, da er es sich, was die 
Auflösung seiner Geschichten angeht, immer 
relativ einfach macht. Anstatt andauernd mit dem Holzhammer zu kommen, wäre ein bißchen mehr Ausgewogenheit zwischen 
Endtwist und Action daher auch bei A 
Killer's Blues wünschenswert gewesen. 
 
Davon mal abgesehen ist der Film aber im Großen und Ganzen immer noch um einiges ansehnlicher und ehrlicher als die meisten 
Gangster- und Triadenfilme der 
letzten Jahre und verdient es schon allein deshalb gesehen zu werden.
 
(S.G.)
  
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
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