A Living Hell (Iki-jigoku)
Japan 2000

Regie:
Fujii Shugo

Darsteller:
Honda Hirohito, Shiraisihi Yoshiko, Mori Naoko, Suwabe Hitoshi, Fujii Hidetaka, Yashiro Kazuo, Rumi, Mitani Noboru
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Ein brutaler Doppelmord an zwei Eheleuten erschüttert Tokio. Die Verdächtigen sind ein altes apathisches Omchen und ihr stummes, geheimnisvolles Töchterchen. Die beiden werden daraufhin in eine Anstalt eingewiesen, können aber kurz darauf flüchten. Von entfernten Verwandten, die nichts über die schweren Anschuldigen, die gegen die beiden Unschuldsengel im Raum stehen, wissen, werden sie nun aufgenommen.

Nur der an den Rollstuhl gefesselte Sohn der Familie traut den beiden nicht über den Weg. Zurecht, wie sich schon kurz darauf in für ihn äußerst schmerzvoller Weise herausstellen sollte. Mutter und Tochter beginnen nämlich, ihn während der Abwesenheit der anderen Familienmitglieder auf unglaublich brutale Art zu foltern. Er teilt dies natürlich gleich seinen beiden Geschwistern mit, doch die schenken ihm keinen Glauben, da man den Bruder sowieso für leicht hirngeschädigt hält.

Andernorts macht sich ein junger Journalist auf die Suche nach den beiden verschollenen Mörderinnen. Ohne zu wissen, das sein Mitarbeiter an diesem Fall und sogar sein Chef ganz zufällig zu der Familie gehören, die die beiden Furien beherbergt, setzt er das Puzzle um die dunkle Geschichte der beiden Frauen nach und nach zusammen.

Seine Ermittlungen führen ihn bis vor die Haustür der besagten Familie und er lernt so auf unfreiwillige Weise den immer weiter geschändeten Sohn im Rollstuhl und dessen Peinigerinnen kennen. Die beiden Männern machen dann eine sehr schmerzhafte und absolut entsetzliche Entdeckung, die der Geschichte eine völlig neue Wendung gibt. Die beiden Mörderinnen sind von dem ganzen Herumgeschnüffelle aber alles andere als angetan. Jetzt muß einfach Blut fließen.



Das Regiedebüt von Fujii Shugo kann man wohl am ehesten als mißlungene Mischung aus The Texas Chainsaw Massacre und Mother`s Day bezeichnen. Doch wo Tobe Hoopers Film eher auf eine gelungene Backwood Atmosphäre setzte, verliert sich A Living Hell ähnlich wie Mother`s Day in einer Aneinanderreihung von völlig aufgesetzt wirkenden Sadismen, die für die meisten Zuschauer wohl eindeutig zu weit gehen dürften. Fujii, der darüber hinaus in einer größeren Nebenrolle zu "bewundern" ist und sich nebenbei noch für das Drehbuch und die Produktion verantwortlich zeigt, verliert gleich zu Anfang seine hanebüchene Geschichte völlig aus den Augen und präsentiert eine Gewalttat nach der nächsten. Der ohnehin nicht gerade sehr originelle Plot bleibt dabei völlig auf der Strecke und wird nur durch einige vollkommen abstruse Storywendungen auf Spielfilmlänge aufgebläht. Die restliche Zeit füllt er dann mit zähen Dialogen, die von der schwach aufspielenden Darstellerriege eher schlecht als recht präsentiert werden.

Genießbar ist A Living Hell so wirklich nur für die ganz hartgesottenen Zuschauer, da der Film außer einer Anhäufung von Brutalitäten rein gar nichts zu bieten hat. Die extrem hölzerne formale Umsetzung sorgt darüber hinaus für einige gehörige Längen, die nicht mal im Ansatz das Aufkommen von Atmosphäre erlauben. Ishiis Inszenierung fehlt deutlich das Gefühl für Timing und Dramatik, so daß A Living Hell alles andere als mitreißend, eher müde vor sich hin dümpelt. Alle Versuche neben den Brutalitäten noch für einige spannungsreiche Momente zu sorgen, sind auf Grund seines mangelnden inszenatorischen Talents kläglich zum Scheitern verurteilt und erzielen allenfalls eine unfreiwillig komische Wirkung.

A Living Hell ist ein grimmiges und höchst mäßig inszeniertes Sadistenspektakel, das sich frei von filmischen und inhaltlichen Höhepunkten selbst nur auf seine menschenverachtenden Folterungen reduziert.

(S.G.)

 

   

   

 

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