Die Psychologiestudentin Hye Jin bekommt eines Tages überraschenden Besuch aus Amerika. Ihre alte Klassenkameradin Seon Ae hatte sich seit ihrem Weggang
aus Korea nicht mehr bei ihr gemeldet. Hye Jin entdeckt schnell das sich ihre Freundin in diesen zwei Jahren völlig verändert hat. Seon Ae berichtet, dass sie seit ihrer
Ankunft von einem geheimnisvollen kleinen Mädchen verfolgt würde und bittet Hye Jin um ihre Hilfe. Obwohl sie ihr zuerst keinen Glauben schenkt, dauert es nicht lange
bis auch sie selbst von den höchst bizarren Erscheinungen des Kindes heimgesucht wird.
Sie findet schließlich heraus, dass es sich bei dem Kind um den Geist ihrer Klassenkameradin Kyung Ah handeln muss, die vor Jahren den Freitod gewählt hatte. Hye
Jin ruft nun die Mitglieder ihrer alten Schülerverbindung zusammen, die mittlerweile alle von dieser Erscheinung geplagt werden.
Doch anstatt das Problem wirklich in den Griff zu bekommen, geschweige denn zu lösen, bricht plötzlich der reale Terror über die Gruppe herein. Nach und nach werden
die Mitglieder der Verbindung von einem brutalen Killer niedergemetzelt. Nun muss Hye Jin herausfinden, ob der Mörder aus Fleisch und Blut ist, oder wie einige in der
Gruppe vermuten, tatsächlich der Geist von Kyung Ah auf Rache sinnt.
Nach den Erfolgen von Scream und Konsorten war es nur eine Frage der Zeit, bis diese neue Teenager Horror Welle Hollywoods auch in die Gefilde der asiatischen
Filmindustrie hinüberschwappen würde. Nightmare ist neben den äußerst dürftigen Bloody Beach und
Record bereits der dritte koreanische Vertreter, der mit diesem
lukrativen Slasherthema groß Kasse machen wollte.
Wie den meisten anderen Film seiner Gattung gelingt es auch Nightmare alle Unarten dieses Genres auf sich zu vereinen. Von der Grundkonstellation ist er ähnlich wie
Bloody Beach ein recht dreister Klon des erfolgreichen I Know What You Did Last Summer. Um das
Endergebnis inhaltlich wohl ein wenig "asiatischer" zu gestalten, hat
man der stets vorhersehbaren Geschichte noch ein paar Elemente der beliebten Geisterthematik beigemengt. Diese Mischung geht allerdings ziemlich nach hinten los,
da sich Nightmare zu keinem Moment entschließen kann, ob er nun eine natürliche oder übernatürliche Lösung für die Mordserie präsentieren will. Die Folge ist eine
völlig zerfahrene und durch zahlreiche ungeschickte Zeitsprünge kaum mehr nachvollziehbare Geschichte, die in einer fürchterlich hanebüchenen Auflösung mündet, die
den bisherigen Handlungsverlauf wieder vollständig ad absurdum führt.
Regisseur An Byeong Ki hat zwar eine sehr ansehnliche formale Umsetzung abgeliefert, doch letztendlich hat seine Inszenierung gegen das krude
Drehbuchdurcheinander kaum eine Chance. Die recht blutig gehaltenen Schockmomente geben einfach zu wenig her und sind fast ausnahmslos vorhersehbar gesetzt.
Wirkliche Spannung kommt so zu keiner Zeit auf, so dass Nightmare auch auf dieser Ebene nur unbefriedigendes zu bieten hat.
Keinen Deut besser als die ganzen amerikanischen Schlitzerstreifen ist Nightmare nichts weiter als ein lahmer und völlig wirkungsloser Slasher, der kaum Höhepunkte
zu
bieten hat.
(S.G.)
www.cinemafarest.de Alle Rechte vorbehalten |