Tales Of The Unusual
Japan, 2000

Regie:
Suzuki Masayuki, Ochiai Masayuki, Hoshi Mamoru, Ogura Hisao

Darsteller:
Tamori, Yamamoto Kouji, Yada Akiko, Takarada Akira, Suzuki Kazuma, Osugi Ren, Nakamura Mami, Nakai Kiichi, Okina Megumi, Yashima Norito, Toda Keiko, Takeda Shinji, Ishibashi Renji, Komoto Masahiro, Inamori Izumi, Kashiwabara Takashi, Gouda Hozumi
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Das schlechte Wetter zwingt eine Gruppe Reisender zum Warten in einer Bahnhofsvorhalle. Um die Langeweile ein wenig zu vertreiben, beginnt ein mysteriöser Reisender mit dem Erzählen von Geschichten:

Seine erste Story handelt von einem Flugzeugabsturz in den verschneiten japanischen Bergen. Die wenigen überlebenden suchen Schutz in einer kleinen Berghütte. Unterwegs müssen sie allerdings eine schwerverletzte junge Frau in der Kälte zurücklassen. Endlich die rettende Hütte erreicht, gibt es allerdings schon nach kurzer Zeit den ersten Toten zu beklagen. Und der ist nicht an Erfrierung gestorben.

Die zweite Geschichte trägt sich im mittelalterlichen Japan zu. Ein ziemlich ängstlicher Samuraifürst muß, um seine Ehre zu retten, gegen einen verfeindeten Herrscher in den Kampf ziehen. Da ihm seine Spielchen mit dem weiblichen Geschlecht allerdings wesentlich mehr zusagen als eine blutige Schlacht, versucht er dem unvermeidlichen Kampf zu umgehen. Doch sein Volk fordert ihn auf für sie und seine Ehre in den Krieg zu ziehen. Da findet er plötzlich ein Handy!!! auf der Straße und schon scheint sich das Schicksal auf seine Seite zu schlagen.

Ein Schachmeister ist die Hauptperson der dritten Geschichte. Nach seiner Niederlage gegen einen Schachcomputer wird er von der Öffentlichkeit verspottet und von starken Selbstzweifeln geplagt. Jahre später wird er von einem mysteriösen Mann zum Schachduell aufgefordert. Obwohl er seit seiner Niederlage jedes Selbstvertrauen verloren hat und nie wieder eine Figur angerührt hat, willigt er ein. Doch das Spiel entwickelt sich zum Höllentrip, als es sich vom Schachbrett in die Realität verlagert und er um das Leben seiner großen Liebe kämpfen muß.

Die vierte und letzte Geschichte handelt von einem jungen Paar, daß kurz vor der Hochzeit steht. Doch vor der Trauung will man sehen, ob die Ehe auch eine Zukunft hat. Also läßt man sich auf die Beziehungsfähigkeit im Marriage Simulator einer großen Firma testen. Was nun folgt ist der ganz alltägliche Familienhorror, den das Pärchen so ganz sicher nicht erwartet hätte.



Eingebettet in eine gelungene Rahmenhandlung präsentiert dieser japanische Omnibusstreifen, der auf einer erfolgreichen Fernsehserie basiert, vier Geschichten die grundverschiedener kaum sein könnten.

Für sich alleine genommen hat jeder Teil einige reizvolle Momente zu bieten, doch am Stück gesehen, sollte man schon mit kleineren Längen rechnen, da Tales Of The Unusual eher der leicht goutierbaren Familienunterhaltung zuzurechnen ist, als das er in Richtung hartgesottener Horrorfans schielt. Gerade das, kann man der Produktion aber auch zum Vorteil auslegen, da auf Grund der inhaltlichen Vielfalt eigentlich für jeden Geschmack etwas dabei sollte. Fans von Twilight Zone und ähnlichen TV-Serien dürften hier jedenfalls voll auf ihre Kosten kommen, da alle Geschichten ihren amerikanischen Pendanten in visueller Hinsicht mindestens ebenbürtig, teilweise sogar weit überlegen, sind.

Gleich die erste Story, One Snowy Night, dürfte für eingefleischte Horrorfans wohl auch die geeignetste sein. Regisseur Ochiai Masayuki, der Macher von Parasite Eve und Hypnosis, hat bestechend inszeniert und nutzt den im wahrsten Sinne des Wortes kühlen Schauplatz für einige düstere und atmosphärische Bilder, die diesen Teil von Tales Of The Unsual zu einer recht beklemmenden und spannenden Angelegenheit machen. Die etwas an Blair Witch Project angelegte Geschichte, hat zwar weder die Bezeichnungen innovativ noch sonderlich überraschend verdient, zu einer kurzweiligen und vor allem gruseligen Angelegenheit reicht es aber allemal.

Samurai Dweller ist ohne Frage der amüsanteste und für mich auch der beste Teil dieser Zusammenstellung. Die fast als surreal zu bezeichnende Ausgangsidee allein bildet schon die halbe Miete für diesen augenzwickernden und zum Ende hin sogar leicht traurigen Ausflug in die japanische Geschichte. Dem Regisseur gelingen einige wirklich wunderbare Momente, die Samurai Dweller zu einem rundum gelungenen Vergnügen werden lassen.

Chess, die dritte Geschichte, hat dann vor allem in visueller Hinsicht einiges zu bieten. Hätten sich die Autoren beim Plot die gleiche Mühe gegeben, wie der Regisseur bei seiner formalen Umsetzung, hätte es wohl locker zum besten Part von Tales Of The Unusual gereicht. Die inhaltliche Grundidee ist zwar durchaus interessant, die Auflösung dabei aber um so enttäuschender ausgefallen, so daß dem Zuschauer hier im Grunde nichts weiter als eine recht dreiste The Game-Kopie geboten wird.

Die letzte Geschichte, Marriage Simulator, widmet sich dann dem ganz alltäglichen Beziehungshorror und besticht durch eine charmante Umsetzung, bei der vor allem die Darsteller überzeugen können. Inhaltlich wird auch hier nichts außergewöhnliches geboten. Kurzweilig und amüsant ist aber auch dieser Teil von Tales Of The Unusual ausgefallen.

Wer also nicht zuviel erwartet, dem wird hier schon allein wegen der hohen formalen Kompetenz, eine unterhaltsame, wenn auch größtenteils überraschungsfreie Zusammenstellung aus den Bereichen Horror, Thriller und Comedy geboten, die sich vor den amerikanischen Vorbildern keinesfalls zu verstecken braucht.

(S.G.)

In Association with YesAsia           

 

   

   

   

   

   

 

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