Extreme Crisis
Hongkong, 1998

Regie:
Bruce Law Lai Yin

Darsteller:
Julian Cheung Chi Lam, Theresa Lee Yee Hung, Shu Qi, Sawada Kenya, Wong Yat Fei, Spencer Lam Seung Yi
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Um die drohende Auslieferung ihres in Hongkong inhaftierten Führers zu vereiteln, klaut eine fiese japanische Sekte, die man aber eher als terroristische Vereinigung bezeichnen könnte, einige Chemikalien und läßt damit von einem Professor eine hochgiftige Sarin-Tinktur anmixen. Diese will sie allerdings nicht in einer japanischen U-Bahnstation, sondern in der pulsierenden Filmmetropole Hong Kong ausgießen.

Die Folge wäre: Sechs Millionen tote geschäftstüchtige Chinesen. Die dadurch drohende Arbeitslosigkeit vor Augen, macht sich der in diesem Falle als tougher Polizist tätige, aufstrebende Jungmime Cheung Chi Lam mit einem Nippon-Kollegen auf, diesen Anschlag zu verhindern.



Mit Extreme Crisis präsentiert uns Bruce Law eine kunterbunte Mischung aus Die Hard, Under Siege, The Rock und ein bisserl True Lies. In der Wahl seiner Mittel ist er dabei nicht gerade zimperlich und so kopiert er seine amerikanischen Vorbilder nicht selten bis ins kleinste Detail. Die Dreistigkeit wie er dabei vorgeht erinnert mitunter sehr an seinen Kollegen Kevin Chu, der seinen Mangel an Ideen und Talent auch immer durch das Ausschlachten vorhandener Ressourcen und leicht übertrieben dargestellter Tötungen zu kaschieren versucht. Doch Chu hat gegenüber Law einen entscheidenden Vorteil, er bedient sich einfach bei den besseren Filmen. Das läßt seine Machwerke zwar nicht zu großen Ereignissen werden, doch zu einem gewissen Maß an Unterhaltung reicht es dann doch gelegentlich. Den hundertsten Die-Hard-und-was-weiß-ich-noch-Aufguß braucht hingegen kein Mensch.

Insgesamt ist Extreme Crisis zwar ganz schnittig inszeniert, doch aufgrund der Vorhersehbarkeit der hier verbratenen Geschichte, hält sich die Spannung doch arg in Grenzen. Würde der Film uns nun ein pausenloses Actionfest bieten, so wäre er wohl noch halbwegs unterhaltsam. Doch Extrem Crisis läuft actiontechnisch nur sehr schleppend an. Erst im letzten Drittel artet er zu einer für heutige Hongkonger Verhältnisse beachtlichen Einschußorgie aus. Der rote Lebenssaft wird in diesen Szenen ordentlichst verschwendet. Allerdings sind die Schießereien visuell nicht sonderlich einfallsreich und die wenigen Martial Arts-Keilereien sogar völlig uninspiriert umgesetzt. Bei einem Stuntexperten wie Bruce Law ist das schon sehr verwunderlich.

Die eingesetzten Computereffekte, die ja mittlerweile bei jedem Hongkong Actioner der etwas auf sich hält zum Standard gehören, sind dafür stellenweise sogar ganz ordentlich. Bei den Protagonisten werden abermals die typischen Rollenstereotypen aufgeboten. Cheung Chi Lam als dienstbeflissener Cop, der sich immer wieder mit seiner bürokratischen Chefin, die dafür aber gerechterweise mit einem Kopfschuß bestraft wird, auseinandersetzten muß und sein äußerst blaß bleibender japanischer Buddy bilden die Seite der Guten. Mehr oder weniger zur Hilfe ereilen ihnen mit Shu Qi und Theresa Lee zwei Mädels, die leider nur als Stichwortgeber oder Einschußopfer eingesetzt werden. Tja und die Charaktereigenschaften des Terroristenführers und seiner Mannen beschränken sich wie üblich auf diabolisches Dauergelächter, völlig sinnlose Kindertötungen und massenhaft uninspirierte Geiselhinrichtungen. Sind halt richtig böse die Jungs.

Ich kann zwar nicht sagen, daß ich mich bei Extreme Crisis unendlich gelangweilt habe, doch zu Jubelschreien konnte mich der Film auch zu keiner Zeit hinreißen. Dann doch lieber ähnlich dumpfe Auswüchse wie 2000 AD oder China Strike Force anschauen. Die können wenigstens mit wesentlich mitreißenderen Actionszenen aufwarten.

(S.G.)

In Association with YesAsia           

 

   

   

 


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