The Blacksheep Affair
Hongkong, 1998

Regie:
Allun Lam Wai Lun

Darsteller:
Vincent Zhao Wen Zhuo, Shu Qi, Andrew Lin Hoi, Ken Wong Hop Hey, Kenneth Tsang Kong, Joe Cheung Tung Cho, Hung Yan Yan, Lau Shun, Jude Poyer
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Ein junger chinesischer Elitesoldat wird nach einem erfolgreichen, aber sehr eigensinnigen Einsatz in einen ehemaligen Staat der UdSSR strafversetzt, wo er nun seinen Dienst in der chinesischen Botschaft verrichten soll.

Bei seiner Ankunft gerät er zufällig mit einem weltweit gesuchten und völlig größenwahnsinnigen japanischen Sektenführer aneinander. Er kann ihn überwältigen und verhaften. Der Auslieferung des Sektenführers ins heimische Japan steht nun scheinbar nichts mehr im Wege. Doch der hat nicht nur seine blutrünstigen Mannen in dem ehemals kommunistischen Staate versammelt, sondern ihm stehen auch einige korrupte Politiker beiseite, die mit seiner Hilfe einen Putsch gegen den eigenen Präsidenten vorbereiten. So kommt es nun zu einigen Terroranschlägen und einer großangelegten Befreiungsaktion. Jetzt ist natürlich unser chinesischer Held gefragt, dem ganzen Spiel ein Ende zu setzen.



Obwohl es sich bei The Blacksheep Affair um einen gewollt sinnfreien Actionexzess handelt, hat er einen sehr zwiespältigen Eindruck bei mir hinterlassen. Zwar fährt auch er, wie einige andere Produktionen der letzten Jahre, einen wahnsinnigen Terroristen als Baddie auf, nur kann man ihn schwerlich mit Filmen wie z.B. Extreme Crisis oder Purple Storm vergleichen. The Blacksheep Affair kommt fast ohne den mittlerweile zum guten Ton gehörenden Technikschnickschnack aus und präsentiert uns klassische Hongkong Action wie sie im Buche steht.

Leider hat der Film aber auch ein immens großes Problem, daß mir deutlich den Spaß an der ganzen Angelegenheit verdorben hat. Der Streifen ist so dermaßen reaktionär, wie ich es noch nie in einer Hongkong-Produktion zuvor erlebt habe. Mal davon abgesehen, daß die Geschichte so schlimm und unglaubwürdig wie nur eben möglich ist, wird die Story von einem unglaublich rassistischen und patriotischen Unterton durchzogen, der fast in jeder Einstellung zu vernehmen ist und der den von amerikanischen Actionblockbuster noch bei weitem übertrifft. Ein dermaßen latenter Rassismus allem nichtchinesischen gegenüber, ist selbst mit der größten Toleranz nicht mehr hinzunehmen. Zudem wird hier dem chinesischen Staat und seinen "Volksvertretern" auf widerwärtige Weise der Hof gemacht, daß es einfach nicht mehr zu ertragen ist. Da wird der chinesische Botschafter, immerhin Vertreter eines Regimes, das 1989 während der Demonstration auf dem Platz des Himmlischen Friedens ca. 4000 friedfertige Demonstranten auf die menschenverachtendste Weise abgeschlachtet und ca. 60000 verletzt hat, als herzensguter Mensch dargestellt. Er tut alles dafür, daß Flüchtlinge, die wohlgemerkt aus dem Land, dessen Vertreter er ist, kommen, und sicherlich teilweise auch aus politischen Beweggründen geflohen sind, nicht verhungern müssen und versorgt werden. Das im Zusammenhang mit der chinesischen Geschichte der letzten Jahre gesehen, ist einfach der blanke Hohn und völlig inakzeptabel. Nach dem Betrachten dieser und vieler anderer Szenen könnte man wirklich meinen, China wäre ein höchst demokratisches und menschenfreundliches Land. Sicher, The Blacksheep Affair will eigentlich nur mit furiosen Actionszenen kurzweilig unterhalten, nur stören diese widerwärtigen Anflüge bei der Story den Entertainmentwert beträchtlich, so daß der Film selbst als dumpfes Unterhaltungswerk schwerlich zu ertragen ist.

Schade, denn in seinen Martial Arts-Szenen, die ganz sicher zu den besten seit vielen Jahren gehören, schlägt er alle seine Konkurrenten, sei es nun Downtown Torpedoes, Purple Storm oder Gen X-Cops, um Längen. Ching Siu Tung hat hier wieder ganze Arbeit geleistet und läßt ein Feuerwerk an Shoot Outs, Kämpfen und Blut auf den Zuschauer niederprasseln, das sich gehörig gewaschen hat.

Betrachtet man den Film nur aus dieser Sichtweise, dann handelt es sich bei The Blacksheep Affair um einen der besseren sinnfreien Actionfilme der letzten Jahre, da Martial Arts-Szenen absolut zu überzeugen wissen. Da hier aber nicht ein Funken Ironie versprüht wird, kann man über die gebotenen Inhalte kaum hinwegsehen, so daß The Blacksheep Affair letztendlich zu zutiefst reaktionärem Müll verkommt.

(S.G.)

In Association with YesAsia           

 

   

   

 


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